Drehten sich im 19. Jahrhundert in und um Berlin noch rund 150 Windmühlen, sind es dieser Tage nur noch acht Stück. Lediglich drei davon sind sogenannte Bockwindmühlen. Diesem ältesten Mühlentypen Europas begegnet, wer sich in die Gemeinde Gatow aufmacht.
Auf dem 52 Meter hohen Mühlenberg wurde ein Naturschutzgebiet ausgerufen, denn dort ist die Landschaft noch so , wie ganz Berlin dereinst ausgesehen haben muss. Die Sand- und Trockenrasenflora wird nur von wenigen Bäumen durchsetzt und bot den Menschen vormals den passenden Ort, die Bockwindmühle Gartow zu errichten. Bis 1921 rotierten ihre Flügel im Wind über der Hauptstadt. Für einen Film wurde sie drehbuchmäßig abgebrannt und trat so etwas unrühmlich aus der Geschichte aus. Die Dorfbewohner wollten ihre alte Mühle zurück und deshalb initiierte der „Förderverein historisches Gatow“ ihre Neuerrichtung.
Die Bockwindmühle Gartow begrüßt Besucher zwar aus Naturschutzgründen nicht mehr auf dem Gipfel des Mühlenbergs, versteht es aber auch in tieferen Lagen zu verzaubern.